Valneva

Der Impfstoff der österreichisch-französischen Firma Valneva ist als sechster Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zugelassen worden. Hier zusammengefasst was diesen „Totimpfstoff“ ausmacht, und was über seine Wirksamkeit bekannt ist.

„Totimpfstoff“ bedeutet, dass das ganze SARS-CoV-2-Virus im Impfstoff drin ist, es aber mit starken Chemikalien komplett inaktiviert („abgetötet“) wurde. Bspw. der Polio-Impfstoff (Kinderlähmung) ist ebenfalls ein Totimpfstoff.

Solche Impfstoffe brauchen ein Adjuvans, also einen Zusatz, der das Immunsystem anregt – ansonsten würde die kleine Menge toter Virus mehr oder weniger unbemerkt verschwindet. Bei Valneva wird einerseits das seit fast 100 Jahren verwendete Adjuvans Aluminium verwendet.

Andererseits ist CpG-DNA drin, also DNA mit der „Buchstaben“-Abfolge CG. Diese Kombination ist in menschlicher DNA selten, bzw. ist vor allem in Bakterien und Viren zu finden. Daher wird sie von menschlichen Zellen als fremd erkannt und aktiviert das Immunsystem.

CpG-DNA als Adjuvans ist neueren Datums, und wird beispielsweise im Hepatitis-B-Impfstof Heplisav-B verwendet. Dort und mit anderen Impfstoffen hat sich gezeigt, dass CpG-DNA als Adjuvans zu einer sehr guten Immunantwort und damit wirksamer Impfung führt.

Für die Zulassung von Valneva wurden keine Daten zur Effizienz der Impfung gegen Ansteckung oder schwere Erkrankung erhoben (was in einer zunehmend immunen Bevölkerung auch schwierig wird) wie bei den ersten Impfstoffen vor eineinhalb Jahren.

Stattdessen wurde gezeigt, dass die Menge Antikörper und T-Zellen gegen das Virus etwas besser sind als mit dem Adenovirus-Impfstoff von Uni Oxford/AstraZeneca; was als Beleg für die Wirksamkeit ausreichte.

Die üblichen Impfreaktionen (Schmerzen im Impfarm, Müdigkeit usw.) kamen mit Valneva ungefähr halb so oft vor verglichen mit AstraZeneca. Schwerere/seltenere Nebenwirkungen waren mit der relativ geringen Anzahl Studienteilnehmer (3000) nicht einschätzbar.

https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4125252

https://link.springer.com/protocol/10.1007/978-1-0716-0872-2_4

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0163445322003619