Mutation des Covid-19 Virus

BREAKING NEWS:

Some good news (and incredibly fast work) on one of the mutations scientists are worried about: N501Y. In these lab experiments serum from recovered #covid19 patients was just as good at neutralizing virus with the mutation as without it.

This does not say anything about whether the mutation could make the virus more transmissible but it suggest the mutation alone at least does not mean the virus can widely infect people again. Of course, both UK and SA variant have several additional mutations…

Seeing a lot of people say this shows vaccines work against the UK variant. No. This is serum from naturally infected patients (not vaccinated) and the virus is not the UK variant, it just carries one of its mutations! It’s still good news. And I’ll happily take that.

Bezüglich der Corona Mutation aus England:

“Um was geht es? Das Coronavirus ist ein RNA-Virus, d.h. seine Erbinformation besteht nicht aus DNA wie bei uns, sondern aus RNA.

Und beim Vervielfältigen von RNA entstehen Fehler.

RNA-Viren haben daher normalerweise eine sehr hohe Mutationsrate und nur ein gewisser Teil ihrer Nachkommen sind so fehlerfrei (besser: -arm), dass sie sich weitervermehren können.

Corona-Viren sind hier eine Ausnahme, weil sie– ähnlich wie bei der DNA-Vervielfältigung– Korrekturmechanismen besitzen, die „Abschreibe-Fehler“ erkennen und korrigieren können. Darum ist ihre Erbinformation (Genom) für RNA-Maßstäbe erstaunlich stabil.

Für die Entwicklung einer Impfung ist das ein Segen, da somit auch die Virus-Oberfläche, gegen die das Immunsystem dabei Antikörper entwickelt, unverändert bleibt.

Komplett verhindern können aber auch Coronaviren Mutationen nicht – wenn ein einzelnes Virus in der Zelle seine RNA viele tausend Male „abschreibt“, dann ist das fast unvermeidlich.

Wenn so eine Mutation die Überlebensfähigkeit des Virus auch nur ein wenig verschlechtert, dann haben diese mutierten Nachkommen-Viren keine Chance gegen die fitteren, nicht mutierten: dank exponentiellen Wachstums (im Körper) gibt es am Ende eine gewaltige Überzahl an fitten, nicht mutierten Viren und fast nur die werden bei Ansteckung an die nächste Person weitergegeben.

Wenn eine Mutation keinen nennenswerten Einfluss auf die Vermehrungsrate des Virus hat, dann hat sie zumindest eine gewisse Chance sich nennenswert zu vermehren und weitergegeben zu werden.

Es ist dann einfach Zufall, welche Virus-Version bei der Ansteckung übertragen wird!

So kommt es dazu, dass sich über die Zeit verschiedene Virusvarianten verbreiten, die sich in wenigen „Buchstaben“ ihres Erbguts unterscheiden.

Wenn sich zu einer bestimmten Mutation eine weitere gesellt, weiß man, wenn man das neue Virus findet, dass es von einem Vorläufer abstammen muss, der eben diese erste Mutation trug.

Auf diese Weise kann man dann „Ahnenforschung“ betreiben und Stammbäume erstellen und ziemlich genau sehen, wie sich das Virus über die Welt ausgebreitet hat.

Wenn in sehr seltenen Fällen eine Mutation nun aber sogar einen Vorteil für das Virus
mit sich bringt– schnellere Vermehrung, bessere Infektion neuer Zellen, weniger Angriffsfläche für das Immunsystem– dann folgt daraus, dass sich die neue Variante sogar überproportional gegen die nicht mutierten Vorgänger durchsetzen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die neue Variante bei Ansteckung übertragen wird, ist also sehr hoch.

Wie ist das nun bei der neuen „britischen Variante“?

Kurz um: man weiß es noch nicht sicher!

Erstaunlich ist, dass sie sich nicht nur durch einen Fehler von den anderen in UK zirkulierenden Varianten .

Sicher ist auch, dass die Variante sich in England sehr weit ausgebreitet hat. unterscheidet, sondern gleich durch siebzehn!

Dadurch wird sie zu einem sehr weit herausragenden Ast im Stammbaum.

Sicher ist auch, dass die Variante sich in England sehr weit ausgebreitet hat.

Ob das etwas über ihre Ansteckungsfähigkeit aussagt ist nicht ganz sicher – es könnte auch ein Zufallsprodukt sein, wie oben beschrieben, dass dann, z.B. bei einem großen Superspreader Ereignis direkt auf eine hohe Anzahl Personen übertragen wurde, die sie dann ihrerseits weiterverteilt haben.

Durch die Neigung von SARSCoV2 zu solchen massiven lokalen Ausbrüchen (hohe Überdispersion) spielt der Zufall häufig eine überraschend entscheidende Rolle…

Es kann aber eben auch sein – und ist im aktuellen Fall im UK aus verschiedenen Gründen nicht unwahrscheinlich–, dass die Variante einen Vorteil hat bei der Infektion neuer Personen.

Gleich drei Mutationen betreffen nämlich das Oberflächenmolekül Spike, das für den Eintritt die Wirtszelle verantwortlich ist.

Und für eine dieser Mutationen wurde bereits im Labor gezeigt, dass sie die Bindung von Spike und damit vom gesamten Virus an die Wirtszelle deutlich erhöht und eine Infektion damit wahrscheinlicher macht.

Dadurch erhält die Variante einen weiteren Vorteil gegenüber den anderen zirkulierenden Varianten.


Ist die neue Variante also gefährlicher?

Auch das kann noch nicht beantwortet werden.

Denkbar wäre, wie beschrieben, dass sie einfacher auf neue Menschen übertragen werden kann. Dadurch erhöht sich also der sog. R-Wert, also die Anzahl an Personen, die ein/e Infizierte/r ansteckt. Und damit beschleunigt sich auch der potentiell exponentielle Anstieg bei den Neuinfektionen.

Aus diesem Grund beschloss das UK, einen noch strengeren Lockdown zu verhängen:
höherer R-Wert erfordert stärkere Kontakt-Beschränkungen, um die Ausbreitung zu verhindern / verlangsamen.

Aktuell basiert das auf (begründeten) Befürchtungen, aber wenn man nichts tut, bis sich das bestätigt, könnte sich das Virus eben schon global ausbreiten.


Und wie sieht es mit Krankheit und Tot aus?

Auch hier ist die Datenlage noch nicht gründlich genug ausgewertet, um definitive Antworten zu geben. Allerdings: es scheint so zu sein, dass die neue Variante keine schwereren COVID19-Verläufe verursacht.

Zu bedenken ist aber, dass es bei höhem R-Wert der Variante ohne Gegenmaßnahmen
zu stark steigenden Fallzahlen kommen würde (siehe England), und dadurch die Zahl an Intensivpatienten und Toten im gleichen Maße ansteigen würde.

Auf diesen einfachen Zusammenhang macht u.a. @ViolaPriesemann eindringlich aufmerksam und fordert – zusammen mit vielen anderen führenden Wissenschaftlern – eine europäisch abgestimmte Strategie zum Drücken der Fallzahlen insgesamt.

Damit wäre auch die neue Variante unter Kontrolle zu bringen….

Soviel einmal zur Einordnung der aktuellen Schlagzeilen zum „mutierten Coronavirus“!

Danke an #TheBinderLab
– investigating virusdynamics, antiviralresponse and its involvement in carcinogenesis. Tweets by Marco Binder

Source:

Wer sich weiter informieren mag, dem sei der Thread und zugehörige @ScienceMagazine -Artikel von @kakape wärmstens empfohlen:

https://twitter.com/kakape/status/1340790095520120834

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